Häuser im Pinzgau
Krallerhof
Saalfelden / Mayerhofen, 1658
Der Krallerhof ist ein großer, charakteristischer Mitterpinzgauer Einhof und der größte Hof im Salzburger Freilichtmuseum. Er wird in einem idealtypischen Zustand für die Zeit um 1900 gezeigt. In der schwarzen Küche besteht die Möglichkeit, die verschiedenen Entwicklungsstufen der Beleuchtung kennen zu lernen. Im ehemaligen Stall ist als große Dauerausstellung die multimediale Traktorenschau „Dieselross – Bulldog – Bauernschlepper“ zu sehen.
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Bachhäusl
Zell am See / Thumersbach, 1569
Dieses Gebäude ist ein hauskundlich eindrucksvolles Beispiel einer Pinzgauer Sölde, einem Kleinstanwesen, wie es in der Zeit des blühenden Bergbaues von Bergknappen gebaut wurde. Die Häusler besaßen fast keinen Grundbesitz, und hatten demnach auch nur einen sehr geringen Viehbestand. Sie mussten als Taglöhner bei größeren Bauern ihren Lebensunterhalt verdienen.
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Bamerhof
Stuhlfelden / Pirtendorf, 1595
Der Bamerhof ist das Wohngebäude eines Pinzgauer Paarhofes. Gemeinsam mit dem Waagerstall aus Mittersill repräsentiert er diesen Hoftypus im Freilichtmuseum. Der Hof wird in seinem Zustand der 1950er Jahren gezeigt, als sich das Dienstbotenwesen allmählich auflöste und die Kammern der Mägde und Knechte zu Fremdenzimmern umgebaut wurden. Bereits in den 1930er Jahren gab es Strom auf dem Bamerhof. Ein kleines Kraftwerk mit einer durch Wasser betriebenen Turbine erzeugte Gleichstrom, der die Glühbirnen im Haus zum Brennen brachte und auch eine Mühle betrieb. Ergänzt wird die Hofanlage durch einen kleinen Bauerngarten bzw. durch eine Materialseilbahn aus dem Mühlbachtal bei Piesendorf.
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Waagerstall
Mittersill / Schattberg, 1632
Der Waagerstall aus Mittersill ergänzt als Wirtschaftsgebäude den Bamerbauern aus Stuhlfelden. Gemeinsam bilden sie einen typischen Pinzgauer Paarhof. Durch einen überdachten Holzgang ist die Waagerstallscheune mit dem Wohngebäude verbunden. An der Tal- bzw. den beiden Traufseiten erstreckt sich der so genannte „Labgang“ oder „Schabgang“, der bei der Waagerstallscheune vor der Abtragung verbrettert war. Auf diesen Gerüsten wurden ursprünglich Bohnen, Mais und das als Zufutter für Schafe und Ziegen verwendete Eschenlaub aufgehängt.
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Pinzgauer Futterstall des Oberfurtlehens
Wald im Pinzgau, 1887
Futterställe sind in Salzburg nur im Oberpinzgau üblich. Im Erdgeschoß des Gebäudes befindet sich der Stall, im Obergeschoß lagerte man das Heu. Der Grund für die Errichtung von Futterställen war, dass der Transport des Heus zum Hof und des Mistes zu den Wiesen nicht zu bewältigen gewesen wäre. Man hatte schließlich keine Maschinen zur Verfügung. Im Sommer graste das Vieh auf den Almen. Das Heu der Berghänge diente als Winterfutter. Es handelt sich um einen reinen Zweckbau, deshalb fehlt auch jeglicher Schmuck.
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Wurfgrundalm
Wald im Pinzgau / Hinterwaldberg, 1746
Die Wurfalm ist das Wohngebäude einer Grundalm aus Wald im Pinzgau. Im großen Vorraum, der sogenannten Sennküche, befindet sich die offene Feuerstelle mit einem Hackstock und allerlei Utensilien zum Kasen und Kochen. Die Familienmitglieder schliefen im Heu des Futterstalles, die Almhütte selbst blieb dem Senner vorbehalten. Während sich dieser um die Tiere und die Käseverarbeitung kümmerte, war die Arbeit der Bauernfamilie das Mähen, Düngen, Schwenden und die Heuarbeit.
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Kollingkapelle
Saalfelden / Mayerhofen, 1996
Anlässe für den Bau derartiger Kapellen waren entweder ein weiter Weg zur Pfarrkirche, ein Gelöbnis oder einfach der Wunsch, auch auf dem Hof ein eigenes kleines Heiligtum für Gebet und Andacht zu besitzen. Es durften nur Andachten, aber keine Eucharistiefeiern abgehalten werden. Die im Freilichtmuseum errichtete Kapelle ist eine Kopie der 1975 renovierten Originalkapelle des Kollinggutes.
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Hasenhochalmhütte
Weißbach bei Lofer / Kallbrunnalm, 1738
Diese Almhütte ist vom Typ her ein so genannter „Rundumkaser“, eine Besonderheit des Berchtesgadener Landes. Der Kaser ist der Raum in der Mitte, in dem geschlafen, Käse und die Butter hergestellt, gekocht und gegessen wurde. Rundherum befindet sich der Stallbereich.
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Schwendhütte
Unken / Möslalm, 1929
Die Alm „schwenden" bedeutet die Weidefläche von Gestrüpp und jungen Bäumen frei zu halten. Martin Haunsberger (1886–1978) pflegte bis Anfang der 1970er Jahre eine Almfläche von ca. 36 Hektar. Ausgestattet mit einem Bett und einem Strohsack, einem Klapptisch und einem gemauerten Herd bot die Hütte über den Sommer Platz für ihn und ab 1945 auch für seine um 32 Jahre jüngere Frau, die ihm bei der Arbeit half.
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Mauthaus Guttal
Großglockner Hochalpenstraße, 1935
Das Mauthaus Guttal diente als Kontrollstelle an der Großglockner Hochalpenstraße und wurde im Zuge des Straßenbaues errichtet. Der Mautner überprüfte hier bis 1991, ob in Heiligenblut die entsprechende Mautgebühr entrichtet wurde. Das Mauthaus wurde als frühes Fertigteilhaus hergestellt. Direkt neben dem Haus steht eine historische Mobil-Tankstelle. Im Obergeschoß des Mauthauses Guttal ist eine Dauerausstellung über die Großglockner Hochalpenstraße mit dem Titel „Auto halt! Straßenmaut!“ zu sehen.
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