Strickjacke

2013 konnte im Salzburger Freilichtmuseum das Mauthaus Guttal eröffnet werden. Abgetragen hatte es die Mannschaft des Museums 2012. An der Hochalpenstraße hatte es ausgedient, im Freilichtmuseum aber ist es nun Teil der Geschichte Salzburgs.

Zur Geschichte der Großglockner Hochalpenstraße sowie seiner Mauthäuser und Kontrollstationen konnten wir noch Zeitzeugen befragen. Diese waren selbst Angestellte der Grohag, sie arbeiteten als Mautner in Guttal. Das Mauthaus Guttal, ein frühes Fertigteilhaus, war eine der Kontrollstellen an der Großglocknerstraße, erbaut bereits im Zuge des Straßenbaues. Hier wurde seit 1935 kontrolliert, ob bei der Zufahrt zum Glockner die richtige, nämlich personenbezogene Maut entrichtet worden war. Die Mautner waren zudem Ansprechpartner für Vorkommnisse und Probleme auf der Fahrt von Heiligenblut zum Hochtor. Über Notrufsäulen an der Strecke, die nach Guttal geschaltet waren, konnte der Mautner bei Bedarf um Hilfe gebeten werden. Bis Mitte der 1980er Jahre war das Mauthaus bewohnt, die zugehörige Tankstelle bis 1991 bzw. im Notbetrieb bis 1993 in Betrieb.

Der letzte Mautner und Tankstellenbetreiber überließ dem Freilichtmuseum aus seinem Privatbesitz eine fest gestrickte braune Männerjacke mit breiter grüner Paspelierung an Bund, Ärmeln, Hals und Knopfleiste. Die Jacke hat einen kleinen Stehkragen sowie 8 Kunststoffknöpfe (Hirschhornimitat). Auf der linken Brustseite befindet sich ein ovaler Aufnäher mit den Wappenfarben Salzburgs (rot-weiß) und Kärntens (gelb-rot-weiß), dem Schriftzug "Großglockner Hochalpenstrassen AG" im Halbkreis dem Oval folgend sowie der Aufschrift "Kontrolle 27". Die Jacke gehörte zur Berufskleidung des Mautners. Heute wird das historische Original mit der individuellen Geschichte sorgfältig in der Inventarsammlung des Freilichtmuseums verwahrt.

 

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