Plattenspieler

Mit der Übernahme des Schmiedhauses aus Berndorf im Flachgau fand nicht nur die komplette Ausstattung der Schmiedewerkstatt den Weg ins Freilichtmuseum, sondern auch viele Gegenstände, die die einstigen Bewohner in ihrem Alltag begleiteten. So finden wir im Obergeschoss des Hauses ein Objekt, das nicht auf den ersten Blick erkennen lässt, was es wirklich ist.

Uns begegnet dort ein Holzkasten, der ein Haus bzw. eine Almhütte, als solche von der Geberin bezeichnet, in Blockbauweise darstellt. Vollständig mit farbigen Fensterläden, einer Tür, die sich öffnen lässt, einer Hausbank, auf dieser ein zum Trocknen aufgestelltes gebindertes Gefäß, auf der anderen Seite ein Drehbutterfass. Mit viel Liebe zum Detail ist der ganze Kasten gestaltet, dazu mit einem Dach versehen, das nach oben zu öffnen ist. Wird der Deckel angehoben, liegt das Innere der „Almhütte“ vor uns: ein Plattenteller mit Tonabnehmer. Tatsächlich handelt es sich bei dem Objekt mit der Inventarnummer 0112/00/2013 um einen funktionstüchtigen Schallplattenspieler. Er wurde angefertigt vom jüngsten Bruder des ehemaligen Schmiedes und letzten Bewohners der Schmiede aus Berndorf. Dieser trat anders als seine drei Brüder nicht in die Fußstapfen des Vaters, wurde nicht ebenfalls Schmied, sondern ergriff den Beruf eines Käsers. In seiner Freizeit stellte er Verschiedenes her, das erst bei genauem Hinschauen seine Funktion preisgibt. So auch ergänzend zum Plattenspieler ein Schränkchen für die Plattensammlung, welches an ein Bienenhaus erinnert. Beides steht heute in der Schlafkammer der ehemaligen Bewohner. Ursprünglich befand sich beides auf einem Tisch im Durchgangszimmer vor dem Schlafzimmer. In diesem Raum stand auch immer ein Bett mit einem Eisengestell, das aufgebettet, aber nicht benutzt wurde – so wie heute. Das Schlafzimmer selbst war das sogenannte "schönere Zimmer", die Kammer dahinter diente als weitere Schlafkammer, "Deanakammer" bzw. als "Fremdenzimmer" wie in der Hausmonografie nachzulesen ist. Die Zuordnung des Grammophons zur Besitzerfamilie war erst durch nachträgliche Recherchen und den Kontakt zur Familie möglich. Bis 2013 war es ein „U-Boot“ – ohne Inventarnummer, Altbestand unbekannter Herkunft…

 

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