Kaffeekocher
Das Thema „Kaffee kochen“ scheint ein nicht nur in kulturwissenschaftlichen Kreisen vielgefragtes zu sein. In eine Suchmaschine eingegeben ergeben sich 47.600.000 Treffer in nur 0,89 Sekunden. Wow! In Ostafrika, wahrscheinlich in Äthiopien soll die Heimat des heißen, anregenden Gebräus aus gerösteten Kaffeebohnen liegen. Etwa im 17. Jahrhundert kommt der Kaffee nach Europa. Christlich-europäische Händler lernen die Kaffeebohnen an den Karawanenstraßen kennen und bringen sie mit in ihre Heimat. Zunächst ist der Genuss von Kaffee wohlhabenden Kreisen, städtischen Eliten und dem Adel, und dort vor allem Männern vorbehalten. Massenproduktion und Industrialisierung sorgen für die Verbreitung der Kaffeebohnen, dennoch bleibt Kaffeeersatz bis in die 1950er Jahre das Getränk in den meisten Küchen und Stuben.
Zubereitet wurde der Kaffee nach Art des türkischen: man kochte Wasser und Pulver zusammen auf. Der starke, schwarze Sud war aber nicht jedermanns Geschmack, der Kaffeefilter wurde erfunden. Doch nicht überall wurde der Filter verwendet. Der in der „Gebrüder Roittner: Preisliste über emaillierte Stahlblechgeschirre, Salzburg, Juni 1935“, auf Seite 11 unter der Nummer 107 aufgeführte „Kaffeekocher“ arbeitet noch nach dem Prinzip des Aufkochens von Bohne bzw. Pulver mit Wasser auf der heißen Herdplatte. Oft steht der Kaffee so den ganzen Tag auf dem Herd, wird immer wieder aufgefüllt und weitergekocht. Kaffee heute ist ein Kultgetränk, die Auswahl an unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Zubereitungsmöglichkeiten unübersichtlich groß. Doch es gibt sie nach wie vor, Kaffeekannen, die der hier gezeigten aus der Sammlung des Freilichtmuseums zum Verwechseln ähnlich sehen. Auch wenn sie mit einem Filter versehen sind. Zudem wird in modischen Farben, dem Zeitgeschmack folgend, für orientalisch-türkischen oder schlichten Filterkaffee der Kaffeekocher ohne Deckel aus Email nach wie vor hergestellt. Die Firma Riess bewirbt ihn mit den Worten und warnt zugleich „Ganz entspannt mit einem Gerät, ideal in Küchen mit wenig Platz und bunter Blickfang in Küche und Schreibtisch. Die Form ist den klassischen orientalischen Mokkakannen nachempfunden. Der Gebrauch von Topflappen wird wärmstens empfohlen.“ Dazu gibt es die Kochanleitung per Link zum Download.