Holzschlitten...

Wir staunen immer wieder, was es in Stadeln, Scheunen, in Garagen oder auf Dachböden noch alles gibt, das für die Dokumentation der Sozial-, Technik- oder Wirtschaftsgeschichte Salzburgs interessant ist. Wenn solche Objekte dem Freilichtmuseum zur Ergänzung unserer doch schon umfangreichen Sammlung angeboten werden, greifen wir zu.

Auf diese Weise gelangte vor einigen Jahren ein Holzschlitten, der für den Zug durch einen Traktor statt durch ein Pferd umgebaut wurde, in die Sammlung. Seine Kufen und der obere Holm bilden einen Rahmen, der in der Länge dreimal abgestützt und beschlagen mit schweren Eisen ist. Die Kufen sind mit drei Querholmen verbunden, darüber befindet sich das drehbare Sattelholz, ebenfalls mit Eisen verstärkt. Die Deichsel ist in der Länge kippbar und mit den Bremstatzen gekoppelt. Wird nun die Anhängevorrichtung des Traktors, die Ackerschiene gehoben, hebt diese zugleich die Deichsel und somit die Bremsvorrichtung. In der Folge werden die Bremstatzen in den Boden gepresst, bei ganz steilen Abfahrten werden zusätzlich die Kufen mit Ketten umwickelt.

Das Holzziehen in den Wintermonaten wurde so nicht unbedingt ungefährlicher!

Der Schlitten wurde Anfang der 1960er Jahre von einem Wagner, der im Sägewerk in Niederhof, St. Georgen/Pinzgau beschäftigt war, umgebaut. Die Beschläge stammten von einem Schmied ebenfalls aus dem Ort. Der Schlitten war für den Betrieb mit einem eigens dafür angeschafften Traktor des Typs Warchalowski WT25, Baujahr 1964, gedacht. Da der Auftraggeber kurz nach der Anschaffung verstarb, wurde der Schlitten an einen anderen Bauern für dessen Holzarbeit im eigenen Wald verkauft. Allerdings kam der Blochschlitten nur wenige Male zum Einsatz, zuerst mit einem Warchalowski WT20, dann mit einem bis heute im Betrieb genutzten Lindner BF 450. Durch das Aufkommen von Lastkraftwägen zur Holzabfuhr und dem daraus resultierenden Herrichten der Wege (von Hohlweg auf bombierte Forststraße) war der traktorgezogene Schlitten jedoch bald überflüssig. Kommentar der Mutter des Käufers: "Des woar notwendig, des ma den no kaft hom!"

 

 

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