Fügbank

… zu denen auch der große Hobel, die Füg- oder Fügebank gehört, auch als Bankhobel, Fügebock oder Stoßbankhobel bekannt. Sie besteht aus einem schweren Holzblock von ca. 140 cm Länge und 12 cm Breite. Die Hobelmesserbreite beträgt 8 cm. Auf der Unterseite findet sich eine zierende Kerbschnitzerei, die eine Girlande aus Blättern darstellt. Dieses auffallend große Werkzeug wird so verwendet, dass das Werkstück über die Fügbank geführt wird und nicht umgekehrt wie bei gewöhnlichen Hobeln der Hobel über das Werkstück. Dazu dreht man den Holzblock um und stellt ihn schräg auf zwei Stützhölzer, die in Ausnehmungen an der Oberseite gesteckt werden. An der unteren Kante befindet sich eine Auskerbung, die das Verrutschen des Hobels während der Bearbeitung der Werkstücke verhindern soll. Fügbänke dienen zum passgenauen Zurichten von Brettkanten. Fassmacher (Binder) verwenden sie zur Herstellung der Langhölzer, den Dauben, aus denen man die Wände von Fässern, Bottichen und anderen Holzgefäßen für die Nutzung im Haushalt, zur Aufbewahrung und für den Transport herstellt. Schon im Mittelalter waren die Produkte der Böttcher, Fassmacher, Küfer, Küffner, Binder oder Schäffler unentbehrlich. Sie waren praktisch, stapelbar, gleichermaßen geeignet für Flüssiges wie Wein, Bier oder Wasser und Festes wie Fleisch, Salz, Getreide. Man unterschied Groß- und Kleinböttcher – je nach Größe der hergestellten Ware. Allein die Vielzahl der Spezialwerkzeuge deutet auf die notwendigen umfangreichen Kenntnisse und Fähigkeiten der Handwerker hin. Heute ist der Beruf des Fassbinders fast ausgestorben, die Handarbeit weitgehend durch die maschinelle Fertigung von Metallfässern und -gefäßen abgelöst worden.

In die Sammlung des Freilichtmuseums wurde 2020 ein umfangreiches Konvolut an Werkzeugen aus einer ehemaligen Binderwerkstatt in Antherig übernommen. Der Ein-Mann-Betrieb erwirtschaftete lange Zeit als Fassbauer vor allem für die Bauern der Umgebung das Familieneinkommen. Nach Rückgang der Auftragsarbeiten verlegte sich der Bindermeister auf die Fertigung diverser kleiner gebinderter Objekte und Gefäße (Wannen, Zuber, Blumentöpfe, Schirmständer …). Im Museum ist eine Binderwerkstatt in der Brauerei FL 49 zu sehen.

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