Feuermelder

„Das durch den Brand des Ringtheaters in Wien herbeigeführte entsetzliche Unglück hat Dr. Werner Siemens in Berlin Anlaß gegeben, in der Sitzung des Elektrotechnischen Vereines am 27. December 1881 einen Vortrag über die Beihilfe zu halten, welche uns die Elektricität zur Verhütung und bei Bekämpfung von Feuersbrünsten leisten kann.“ – heißt es im Band 243 des Polytechnischen Journals von 1882. Weiter liest man: „Hierfür ist in der Fabrik von Siemens und Halske in Berlin eine besondere Einrichtung getroffen worden, welche die Feuermeldung mit der Wächtercontrole vereinigt.“

Feuer machen und beherrschen zu können, ist eine Errungenschaft von Zivilisation. Zugleich stellte und stellt Feuer zu jeder Zeit und an jedem Ort auch eine Bedrohung dar. Das gilt für die offene Feuerstelle im Haus genauso wie für öffentliche Gebäude. Gerade in Städten, in denen Häuser dicht an dicht stehen, bekam die schnelle Brandmeldemöglichkeit schon im 19. Jahrhundert mit neuen technischen Möglichkeiten eine besondere Bedeutung. Zu den wohl bekanntesten Unternehmen, die zur Entwicklung des Feuermelders beitrugen, gehört die Siemens und Halske AG, die sich bereits ab den 1850er-Jahren damit beschäftigte. Von Siemens Halske stammt auch der Feuermelder in der Sammlung des Salzburger Freilichtmuseums. Er besteht aus einem gusseisernen, kreisrunden massiven Gehäuse mit einem innenliegenden Ablaufwerk. Seitlich befindet sich ein Schloss zum Öffnen des Deckels. Auf dem Deckel tragen zwei halbkreisförmige Emailschilder die Aufschrift „Feuermelder" bzw. „Missbrauch strafbar". Unter einer fast quadratischen Abdeckung aus Gusseisen und Glas liegt der runde Alarmknopf mit den Hinweisen zum Gebrauch auf einer Emailtafel: „Scheibe einschlagen, Knopf drücken, Feuerwehr erwarten". Rechts ist das Logo des Herstellers Siemens Halske erkennbar.

Der letzte Standort des Feuermelders war das ehemalige Stadtkino am Anton-Neumayr-Platz in Salzburg, in den Räumen des heutigen multifunktionalen Veranstaltungsortes „republic" bzw. „Szene Salzburg“. Als das Kino 1985 geschlossen und das Gebäude später renoviert wurde, wurde u.a. auch der Feuermelder entsorgt, um neuerer Technik Platz zu machen.

 

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