Eisenbahnanlage in einem Klappbett
Das Geheimnis des Klappbetts
Haben auch Sie die vergangenen Wochen genutzt, endlich den Keller, den Dachboden oder die Abstellkammer aufzuräumen? Und haben Sie sich gewundert, was dort alles zum Vorschein kommt? Auch in unserer Museumssammlung gibt es manchen Schatz, von dem wir zwar wissen, dass es ihn gibt. Der jedoch aus unterschiedlichsten Gründen im Verborgenen blüht, nicht gezeigt werden kann. Bei speziellen Depotführungen aber öffnen wir immer einmal wieder unsere Schatzkammern.
Und dort finden wir etwas, das die Herzen von Vätern und Kindern höherschlagen lässt – eine komplette Modelleisenbahn der Spurbreite H0 von Märklin. Nur dass die Bahnanlage nicht einfach so auf einem Tisch oder Boden aufgebaut wird. Sie befindet sich in einem verschließbaren Klappbett. Diese sogenannte Heimanlage ist mit aufwändigen naturgetreuen Aufbauten aus Holz, Pappe und Pappmaché gestaltet. Dazu gehören ebenso original erhaltene elektrische Oberleitungen wie ein externer Trafo. Weitere Bauten, die die Bahnlandschaft beleben, stammen überwiegend von der deutschen auf Modelleisenbahnzubehör spezialisierten Firma Faller. Ein besonders hoher Kirchturm und eine Brücke sind einklappbar bzw. abzunehmen, um einer Beschädigung beim Zusammenklappen des Bettgestells vorzubeugen.
Das Bett selbst erscheint in eingeklapptem Zustand in der Form eines halbhohen Schrankes, eines sogenannten Highboards mit glatter Front und oberer Ablage. Ein typisches Möbelstück der 1950er / 60er Jahre für beengte Wohnverhältnisse. Mit dem Öffnen der vorderen Klappe wurde ursprünglich eine Matratze auf einem Untergestell (Lattenrost, Standfüße) herabgelassen, nun jedoch zeigt sich eine Platte mit der Eisenbahnanlage. Um das Gewicht der Konstruktion aufzufangen, wird der Anlage ein Hocker unterstellt.
Das Museum erhielt die Eisenbahnanlage im Klappbett mit einer kompletten Auf- und Abbauanleitung sowie diversem Zubehör.