Der Göpel

Arbeit in der Landwirtschaft bedeutete immer auch schwerer körperlicher Einsatz. Im Laufe der Zeit wurden daher die in der Landwirtschaft verwendeten Hilfsmittel immer wieder verändert, ergänzt, ersetzt durch solche, die die Arbeit leichter machten. Der Weg zum modernen Mähdrescher, der computergesteuert selbstfahrend funktioniert, führte über Dreschstock, Dreschschlegel, Dreschbock hin zu einfachen Handdreschmaschinen und schließlich maschinenbetriebenen Geräten. Hierbei

benötigten die frühen Dreschmaschinen einen externen Antrieb. Dies konnte zum Beispiel ein Göpel sein.

Im Salzburger Freilichtmuseum ist die Kombination aus Göpel und Dreschmaschine beim Krallerhof PI01 im Bereich Pinzgau zu sehen. Dort ist es ein sogenannter Säulengöpel, der die Muskelkraft von Tieren, in der Regel von Pferden, für den Antrieb einer ortsfesten Arbeitsmaschine, der Dreschmaschine in der Tenne, nutzt. Er verfügt über eine senkrechte Hauptwelle, die durch die Zugtiere in langsame Umdrehungen versetzt wird. Über zwei Zahnradübersetzungen erfolgt die Vervielfachung der Drehzahl passend zur anzutreibenden Maschine. Dies geschieht über den Köpfen der Tiere über Wellen aus Stahl und Riemenscheiben / Transmissionsscheiben aus Gusseisen, die über Flachriemen / Transmissionsriemen aus Leder, Textilband oder Stahlband verbunden werden. Mit dem Rückgang des Einsatzes von Pferden in der Landschaft hatte der Göpel jedoch ausgedient. Obwohl das Prinzip des Göpelantriebs ein bereits im alten Ägypten oder Kleinasien bekanntes war, kam er in der Landwirtschaft erst mit den entsprechenden Maschinen zum Einsatz. Seine Blütezeit war hier jedoch nur kurz, von ca. 1850 bis 1930. Mit der Industrialisierung wuchs auch die Mechanisierung in der Landwirtschaft. Es entstanden immer größere und leistungsstärkere Antriebsmaschinen.

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