Ast- oder Strauchegge

Alles redet von Nachhaltigkeit, für unsere Großeltern und Ur-Großeltern war das Verwenden von Geräten und Werkzeug aller Art solange, bis sie nicht mehr zu reparieren waren und nur noch z.B. verfeuert werden konnten, selbstverständlich. Womit sie in der Regel selbst ganz zum Schluss noch einen Nutzen hatten.

Die Ast- oder Strauchegge, im Freilichtmuseum in der Tenne des Mesnerhauses zu entdecken, ist so ein Beispiel für die praktische Denkweise unserer Vorfahren. Im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm ist zu lesen: „Strauchegge, f., auch schleppbusch, 'heiszt ein bündel sperriger dornreiser, die fächerförmig an eine 4—5 fusz lange stange gebunden werden, um damit in lockerem boden die saaten kleiner samen zu überfahren und mit erde zu bedecken'“. Unsere Egge besteht aus Fichtenstämmchen, den sogenannten "Hanicheln", mit Seitenästen, die bis auf ca. 10 cm abgeschnitten sind. Die Stämmchen sind längs der Zugrichtung in einen Balkenrahmen eingearbeitet. Vorne sind sie eingebohrt, hinten mit geschmiedeten Nägeln befestigt. So fixiert werden sie per Hand über den Acker gezogen.

Egal wie die Egge später aussieht, ob sie mit Zinken oder Scheiben ausgestattet ist, leicht ist oder tief arbeitet, sie dient immer der Bearbeitung des Bodens oder Ackers. Mit einer Egge wird der Boden gelockert, Erdschollen zerkleinert, das Aussäen vorbereitet oder Unkraut bekämpft. Die einfache Astegge hält hierbei einem Vergleich mit den heutigen in Verbindung mit Ackerschleppern eingesetzten Eggen nur begrenzt stand, ist aber ein Beispiel für Pragmatismus und Erfindungsreichtum.

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