Adler Drogerie

Seit einigen Jahren befindet sich im Besitz des Salzburger Freilichtmuseums der fast vollständige Bestand der Adler-Drogerie Rustler aus der Salzburger Elisabeth-Vorstadt, dessen zahlreiche Behältnisse, Warenproben und Gerätschaften einen tiefen Einblick in die Wirtschafts- und Zeitgeschichte zwischen 1935 und 1980 erlauben.

Drogerien und Apotheken – mit deckenhohen dunklen Regalen, unzähligen Laden, Standgefäßen aus Porzellan, unterschiedlichsten Glasflaschen und dem ganz besonderen Geruch von Kräutern, Tinkturen und Essenzen wecken in uns Erinnerungen an vergangene Zeiten. Vielseitig war das Angebot an offener Ware, losen Teeblättern, individuell zusammengestellt, einzeln verpackt. Das Hantieren mit Gebinden von 100 l, 70 l oder 50 l Fassungsvermögen, mit viereckigen Blechdosen für Chemikalien wie z.B. Kampfer oder Zitronensäure gehörte zum Alltag. In Holzdosen, später Plastikdosen oder Pappschachteln mit Deckel fanden sich Kräuter. Flaschen und Fläschchen mit 15ml bis 25 l Inhalt gabt es in vielen verschiedenen Varianten – rund, eckig, transparent oder aus dunklem Glas zum Schutz des Inhalts vor Lichteinfall. Die Aufschrift „Gift“, mit Bandschleife und Totenkopf ist auf Flaschen mit Salz- oder Essigsäure deutlich zu lesen. Flaschen und Dosen mit unbekannten Bezeichnungen machen neugierig: Was ist OVO FORMICARUM, RHIZ. GALANGAE oder RADIX ONONIDIS (Ameiseneier, Galgantwurzelstock, Hauhechelwurzel)?

Der Drogist, der mit diesen Stoffen hantierte, besaß ein umfassendes Fachwissen, erworben während der dreijährigen Ausbildung. Er mischte Tees, bereitete Heil- und Arzneimittel in fester oder flüssiger Form, er war Berater und Gesprächspartner. Die Drogerie bot mehr als das heute übliche Drogerie- und Parfümeriesortiment bestehend aus fertig portionierten und verpackten Produkten für die Gesundheits- und Schönheitspflege, für Haus und Garten.

 

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