Ackerwalze

Ackerwalze

Feldarbeit war Schwerstarbeit für Mensch und Tier

Freilichtmuseen sammeln Objekte aus dem umfassenden Themenbereich der Alltagskultur. Objekte, die das Bauen, Wohnen, Arbeiten veranschaulichen. Das Salzburger Freilichtmuseum setzt dabei den Schwerpunkt auf das ländliche Salzburg. Während Haushaltsgegenstände in der Regel Maße haben, mit denen problemlos umgegangen werden kann, handelt es sich bei den landwirtschaftlichen Geräten oft um Großobjekte – Putzmühlen, Dreschmaschinen, Mäher, Traktoren …

Ein besonders schweres Objekt in der Sammlung ist eine hölzerne Ackerwalze aus dem Pinzgau. Ackerwalzen werden u.a. verwendet, um Ackerschollen zu zertrümmern und für das Eggen vorzubereiten. Mit der Walze kann Saatgut in den Boden eingearbeitet, der Ackerboden verfestigt und geebnet oder Hohlräume verringert werden. Auf diese Weise wird für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit gesorgt.

Die Ackerwalze im Freilichtmuseum besteht aus einem Hartholzrundling, der mit einem Durchmesser von 37 cm und einer Breite von 200 cm als Walzkörper dient. Dieser ist eingespannt in einen mit Eisenwinkeln verstärkten rechteckigen Rahmen aus Lärchenholz. Rechteckige Walzenrahmen wurden gewählt bei einem hohen Gewicht der Walze und deuten damit auf die Art der Anspannung hin: Der Großvater der Geber erzählte, dass nur bestimmte Pferde vor die Walze gespannt werden konnten, um das Gerät über die Äcker zu ziehen.

Das Anwesen, von dem die Walze stammt, war ursprünglich in fürsterzbischöflichem Besitz. Es arbeiteten bis zu 20 Personen fest auf dem Hof, es gab einen eigenen Schmied, Wagner und eine wasserbetriebene Mühle. Im Stall standen noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts knapp 15 Rösser. Das Gut kam durch Heirat 1918 in den Besitz der heutigen Eigentümer. Die Ackerwalze befand sich zu dieser Zeit bereits auf dem Hof, ihr Alter wird mit ca. 130 Jahren angegeben. Anders als diese sind weitere landwirtschaftliche Geräte wie Dreschmaschine und Putzmühle noch Mitte der 1950er Jahre angeschafft worden. Zu diesem Zeitpunkt war der Erwerb als eine Investition in die Zukunft gedacht. Die neuen Maschinen hatten dann aber ebenso wie die vorhandenen alten nach nur einem Jahr endgültig ausgedient. Bereits 1956 wurde zum letzten Mal Getreide angebaut. Grund und Wirtschaftsgebäude wurden anschließend zur Nutzung als Milchviehwirtschaft verpachtet.

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