Weihbutter

Sie sehen hier verschiedene Formen der Weihbutter, als Huhn, als Butterstock oder einfach gemodelt. Eine Lungauer Bäuerin hat ihre selbst erzeugte Butter 1992 im Freilichtmuseum kunstvoll geformt, um den Besucherinnen und Besuchern diese alte Tradition zu zeigen.

Die Speisenweihe ist ein beliebter Brauch rund um die Osterzeit in Salzburg. Mit viel Liebe werden die Weihkörbe mit Lebensmitteln bestückt, traditionell mit Schinken, Brot, Butter, Eier, Kren und Salz. Die Butter trägt – wenn sie noch selbst erzeugt ist - vielfach zum Schmuck mit Holzmodeln aufgedrückte christliche Segenszeichen. Gekaufte Butter eignet sich angeblich nicht zum Formen mit einem Model.

Im Lungau findet man nicht nur die Weihbutter im Weihekorb, sondern auch besonders kunstvoll gestaltete Butterstöcke, die bis zu 12kg schwer sein können. Sie werden meist schon in den Kartagen in mühevoller Arbeit hergestellt. Der Weihbutterstock soll das Sinnbild der Kirche darstellen und weist die Symbole des Leidens Christi auf. Die schmerzhaften Herzen von Jesus und Maria, die Geißelsäule, die Dornenkrone, das Kreuz, das Osterlamm und die Blutstropfen (Weinbeeren). Die Weihbutter ist auch eine Zierde des Ostertisches. Über die Herkunft dieses Brauches erzählt eine Lungauer Sage, eine Bäuerin habe einmal eine wunderschöne Weihbutter geformt und alle armen Kinder des Ortes zum Weihessen eingeladen. Obwohl die Kinder sich alle satt aßen, wurde die Weihbutter nicht weniger. Dies sei der Segen Gottes für die gute Tat gewesen.

 

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