Ölbohrturm in Lengfelden

Hölzerne Dachrinnenhalter fotografiert von Bruno Kerschner Mörtelsdorf im Lungau 1939 aus dem Inventar des Salzburger Freilichtmuseums

Ein Ölbohrturm in Lengfelden

 

Hier sehen Sie ein Foto des Gewerbegebietes Lengfelden mit der Pappenfabrik. Die Herren Rauscher und Endmoser gründeten 1870 eine „Holzpapierstoff-Fabrik“ in Lengfelden, 1918 kaufte sie Familie Dietz. Weiters sieht man den ehemaligen Zieglerwirt (heute Chinarestaurant WOK) und die Lengfeldner Schmiede.

Besonders interessant ist  aber der Ölbohrturm in der Bildmitte. 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, glaubte eine Baronin – leider ist uns ihr Name nicht überliefert – in Lengfelden nahe der Fischach und der Straße nach Elixhausen mit der Wünschelrute Erdöl geortet zu haben. So begann man im Juli 1916 mit dem Schürfen.

Öl war zu dieser Zeit vor allem kriegswichtig, ganz abgesehen davon, dass man das aus der Raffinierung erzeugte Petroleum damals noch dringend als Beleuchtungsmittel benötigte.

20 Menschen waren beschäftigt, die hier bei guter Verpflegung eine Möglichkeit sahen, dem Militärdienst zu entkommen. Zum Schluss war der Schacht 800 Meter tief, doch Erdöl sprudelte keines in Lengfelden. Aus privater Korrespondenz geht hervor, dass die Arbeiter sogar einmal Erdöl in das Bohrloch geschüttet haben, um die Hoffnung wieder aufflammen zu lassen.

Der Zusammenbruch der Monarchie machte im Herbst 1918 dem Lengfeldner Ölzauber ein Ende.

 

 

 

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