Lungauer Schulklasse 1920

Kurz nach dem ersten Weltkrieg wurde dieses Foto aufgenommen. Eine Zeit, in der sich Salzburg langsam von der Not des ersten Weltkrieges und der Spanischen Grippe erholte.

Sie sehen die 2. Klasse der Volksschule Mariapfarr im Lungau mit ihrem Lehrer und dem örtlichen Kooperator, gerade mal 100 Jahre her.

Während wir heute überlegen welche Funktionskleidung für unsere Kinder wohl die Beste ist, sehen wir hier teilweise mit einen Kartoffel- oder Mehlsack mit Trägern bekleidete Kinder. Zerschlissene, geflickte Jacken, teilweise wirken die Schülerinnen und Schüler verwahrlost. 11 dieser 25 Kinder waren ausgestiftete Kinder. Aufgrund der großen Not wuchsen sie nicht bei ihren Eltern auf, sondern mussten bei größeren Bauern bereits ab acht bis neun Jahren ihr Brot durch ihre eigene Arbeitskraft verdienen. Vor der Schule hieß es oft Stall gehen, händisch melken und ausmisten. Nach der Schule ging die Arbeit weiter. Wenn man sich die Gesichter der Kinder ansieht, die Frisuren, so hatten manche bestimmt kein leichtes Leben. Der Lungauer Historiker Peter Klammer hat dieses Bild in seinem sehr empfehlenswerten Buch „Auf fremden Höfen“ publiziert.

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