Krautsölde
Auf diesem Foto sehen Sie die Krautsölde des Kreegutes in Hüttschlag. Das Foto stammt aus dem Jahr 1983 von Kurt Conrad, dem Gründer des Salzburger Freilichtmuseums.
Sauerkraut war über Jahrhunderte in den bäuerlichen Haushalten – besonders als es noch keine Gefriertruhe gab – ein wichtiger Vitaminlieferant in der Winterzeit. Das Kraut wurde mit angeröstetem Speck gekocht, Krautsuppe war ebenso gebräuchlich wie Knödel oder Gebackenes wie Krapfen mit Kraut. An den Sonn- und Feiertagen war es eine beliebte Beilage zu Fleisch oder Fleischkrapfen.
Bei einem Hof mit zahlreichen Dienstboten reichte ein „normales“ Fass nicht aus. So grub man ein oft vier Meter tiefes Lärchenfass in die Erde ein. Auch der Geruch war dann etwas vom Hof entfernt.
Im Spätherbst wurden die Krautköpfe geerntet, sie wurden halbiert, der Strunk entfernt und dann wurden die Häupl mit dem Krauthobel gehobelt und das Kraut barfuß in das Krautfass getreten. Dabei wurde faustweise Salz, Kümmel, aber auch Dillkraut und Wachholder dazu gemischt. Das Kraut war mit einem Leinentuch abgedeckt und einem steinbeschwerten Holzdeckel verschlossen, über dem zum Schutz vor Niederschlägen manchmal ein Flugdach oder eine einfache Hütte errichtet wurde. Im Frühjahr das letzte Sauerkraut herauszuholen war eine geruchliche Herausforderung, wissen noch einige zu berichten…