Holzbringung

Hier sehen Sie einen Holzknecht, der in den 1920er Jahren eine Holzfuhre über den Schaufelberg bei Kaprun lenkt. Schuldirektor Franz Rauch war der Fotograf.

 „Ins Holz gehen“ war einst eine schwere Winterarbeit. War das Holz aufgearbeitet, dann gab es verschiedene Möglichkeiten die Stämme aus den Wäldern abzutransportieren. Einerseits wurde das Holz von Ochsen oder Pferden gezogen, andererseits waren es die Holzknechte selbst, die mit Kraft und Geschick die hochbeladenen schweren Schlitten durch steile Hohlwege talwärts lenkten. Leider verunglückten dabei viele, denn es war sehr schwierig so eine schwere Fuhre zu lenken und zu kontrollieren. Es gab nur eine mechanische Holzbremse, die für die tonnenschwere Last nicht ausreichte. Einmal erzählte mir ein ehemaliger Knecht aus dem Pinzgau, dass er abspringen musste und sich leider seine Hose verfing, die ihm vom Leib gerissen wurde. So stand er dann ohne Hose bei erheblichen Minusgraden am Berg und musste sehen, wie er durch den Tiefschnee ins Tal kam.

In Gräben konnte man die Stämme alleine bergab laufen lassen oder man baute sich einfache Rinnen aus Holz. Meist endeten diese in einem See oder Fluss, von wo aus dann das Holz auf dem Wasserwege weiterbefördert wurde. Dabei wurden Stämme zu einem Floss zusammengebunden, oder man bediente sich der Holztrift. Hier schwammen einzelne Stämme lose auf dem Wasser.

Die mühevolle und gefährliche Arbeit der Holzknechte war es, Hölzer, die sich ineinander verhängten, oder die am Ufer hängen blieben, zu lösen.

Als es noch keine Eisenbahn in Salzburg gab, wurde auf der Salzach sehr viel Holz getriftet, welches für die Schmelzhütte in Lend, das Eisenwerk in Werfen und die Saline in Hallein gebraucht wurde. Einen Besuch wert ist das Holzknechtmuseum in Ruhpolding, das diese schwere Arbeit zum Thema hat.

 

 

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