Heumandln
Sie sehen hier ein Foto von Obertrum des Salzburger Fotografen Bruno Kerschner aus dem Jahr 1938.
Bis in die 1930er Jahre waren die Heumandln Ende Juni/Anfang Juli landschaftsprägend. Heute ist es fast in Vergessenheit geraten, dass man bis vor dem 2. Weltkrieg das Gras auf sogenannten Hieflern trocknete um Heu als Futter zu erhalten. Die Optik erinnerte wohl an Mandln, auch wenn es kein Gesicht gab.
Manchmal sieht man die Heuhiefler noch an einer Hütte hängen, doch sie sind Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Diese „Trockenstangen“ waren geschälte, junge Fichtenstämme von zwei bis drei Metern Höhe. Man trennte die Äste nicht ganz bündig am Stamm ab, sondern ließ sie vorstehen, sodass das Ende Juni schon relativ lange Gras nach der Mahd beim Drüberlegen gut hängen blieb. Die Hiefler waren unten zugespitzt und wurden am Feld möglichst fest in die Erde gesteckt. Bei dieser Art der Trocknung wurde bei Regen nur die äußerste Schicht nass, zudem rann das Wasser gut ab.
Das „Aufhiefeln“ war aber sehr arbeitsintensiv und erforderte Geschick. Das Gras sollten natürlich nicht beim ersten Windzug runterfallen, weshalb man gerade in Zeiten der Mechanisierung bald die Bodentrocknung vorzog.
Die erste Mahd war die Heumahd, die zweite im Spätsommer wurde als Grummet oder Grummat bezeichnet. Das Wort setzt sich aus „Mahd“ und „grün“ zusammen.