Getreidedreschen mit der Dampfmaschine

Hölzerne Dachrinnenhalter fotografiert von Bruno Kerschner Mörtelsdorf im Lungau 1939 aus dem Inventar des Salzburger Freilichtmuseums

Dampferdreschen

Hier sehen wir ein Erinnerungsfoto an das Dampferdreschen beim Dandlbauern in Bergheim im Jahr 1935. Dampferdreschen? Nur wenige werden sich heute noch daran erinnern…

Über Jahrhunderte wurde das Getreide am Feld geschnitten, und nach dem Trocknen in Garben am Hof gelagert bis dann Zeit war für das mühsame Dreschen mit Dreschflegeln. Im Takt wurde auf die Getreideähren geschlagen, bis sich die Körner gelöst hatten. Dann musste man aber erst das Stroh vom Korn trennen, im 19. Jahrhundert mit so genannten Putz- oder Windmühlen. Vorher durch „Worfeln“, man warf das gedroschene Getreide mir einer Worfelschaufel hoch und nützte den Wind, der das Stroh wegblies. Die Körner fielen auf den Boden. Es war eine sehr mühevolle, aufwendige Arbeit saubere Getreidekörner zu erhalten.

Aber dann um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde diese mühevolle, tagelange Arbeit durch Dampfmaschinen, die Dreschmaschinen antrieben massiv erleichtert. So gab es Maschinisten, die mit ihren „Lokomobilen“, wie die Dampfmaschinen genannt wurden, von Bauer zu Bauer zogen und die einst viele Arbeit an einem Tag erledigten.

Hinter der Personengruppe sieht man den Schlot des Dampfers und sein Schwungrad das über einen Keilriemen eine Dreschmaschine antrieb. Das Getreide kam bei der Dreschmaschine sauber raus und man konnte es in einen Sack füllen. Man freute sich, dass die Arbeit unter Mithilfe von einigen eigens dafür angeheuerten Dienstboten in so kurzer Zeit erledigt werden konnte. Die Arbeit mit diesen riesengroßen Maschinen war sicherlich auch beeindruckend in Zeiten als noch kaum ein Auto durch Bergheim fuhr. Als „Lohn“ gab es meist gutes Essen und abends einen Abdruschtanz. Dass hier Männer mit großen Weinkrügen zu sehen sind, symbolisiert sicherlich die Freude auf so manchen guten Schluck. Der volle Sack Getreide zeigt, dass die Arbeit erledigt ist. Zeitzeugen erzählten mir, dass die Arbeit äußerst staubig war, aber man wegen des geselligen Beisammenseins am Abend gerne mithalf. „Wenn der Dampfer kam“ – das war ein ganz besonderer Tag, den man auch gerne mit einem Foto festhielt.

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