Das Salettl beim Jägerwirt

Sie sehen auf dem Foto aus den 1930er Jahren den Gasthof Jägerwirt in Kasern. Mittig steht das Salettl, ein überdachter Gastgarten, wie er ab den 1920er Jahren bei den Landgasthäusern sehr in Mode war. Das Salettl vom Jägerwirt wurde 1929 errichtet, und ist seit 1994 das Gasthaus im Salzburger Freilichtmuseum, nachdem es vor Ort nicht mehr gebraucht wurde.

Vor dem Bau der Bundesstraße B 156 bzw. des Autobahnanschlusses Salzburg Nord mussten alle, die von Bergheim/Lengfelden in die Stadt wollten, beim Jägerwirt vorbei. Auch die frühen Gewerbeansiedelungen um 1900 in Kasern brachten zahlreiche Gäste.

Der Jägerwirt war ein beliebtes Gasthaus für Bergheimer und auch Vereine. Aber auch Flachgauer Landwirte, am Heimweg vom Viehmarkt in der Vogelweiderstraße, kehrten hier gerne ein. Im Gastgarten führte eine Mauer entlang, die mit Eisenstangen und Eisenringen versehen war. Hier konnten sie ihre gekauften Tiere inzwischen festbinden.

Wenn die Bauern mit ihren Handwagerln von der Schranne heimkehrten, machten sie ebenfalls eine Pause beim Jägerwirt. Auch Ausflügler aus der Stadt saßen am Wochenende gerne dort. Am Salettl wurde eine rote Fahne angebracht, wenn sich ein Gast dort befand, der mit dem Bus nach Mattsee mitfahren wollte, damit dieser sicher stehen blieb.

Auch heute noch kann man bei Jägerwirt einkehren, allerdings wird man sich den Gastgarten nicht mehr mit festgebundenen Rindern teilen müssen.

Wer das Foto gemacht hat, ist nicht mehr bekannt. Es wurde dem Museum von der langjährigen Besitzerin Käthe Salletmayer überlassen.