Das erste Grammophon
Das erste Grammophon beim Scheurer in Lessach…
Stolz und schön angezogen versammelte sich um 1920 die Familie Planitzer vulgo Scheurer in Lessach im Lungau um das neue Koffergrammophon. Diese besondere Situation war es sogar wert mit einem Foto festzuhalten. Radiogeräte waren noch nicht verbreitet, es muss also unheimlich spannend gewesen sein, erstmals „Musik aus dem Koffer“ und nicht durch Musikanten zu hören.
Ein Grammophon oder -fon ist ein Gerät zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Tönen, das 1887 von Emil Berliner erfunden wurde. Als reines Abspielgerät war es der mechanische Vorläufer des Plattenspielers. Berliners Erfindung prägte über die folgenden Jahrzehnte bis in die 1980er Jahre die gesamte Welt der analogen Tonträger. Dies betrifft nicht nur das Zeitalter der Schellackplatten, sondern ebenso die daran anschließende Vinyl-Ära (Schallplatten aus Polyvinylchlorid (PVC)).
Ab ungefähr 1910 wurden die heute als Sinnbild für Grammophone so beliebten Außentrichter immer mehr als unästhetisch und vulgär empfunden. Man begann daher, den Trichter in das Innere eines Schrank- oder Tischgerätes zu verlegen. Durch Holztüren oder drehbare Lamellen vor dem Trichterausgang konnte man bei diesen Geräten einen zusätzlichen Einfluss auf die Lautstärke nehmen. Das ist auch hier der Fall.
Das Bild hat uns der Scheurerbauer für die Lungau-Ausstellung zur Verfügung gestellt.