Verzierungen mit Schlackensteinen

Katzenfirst

Sie sehen hier den mit Schlackensteinchen verzierten Stall des Mesner- und Schulhauses, im Flachgauer Bereich des Museums, Fl. 34. Die porösen Schlackensteine sind kleine Stücke der Hochofenschlacke, wie sie bei der Verhüttung von Eisenerz anfallen. Sie wurden hier in die Putzfugen des Natursteinmauerwerkes eingedrückt.

Salzburg war im bäuerlichen Bereich bis ins 19. Jahrhundert ein reines Holzbaugebiet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich die Mauerbauweise durch. Dabei ergab sich ab ca. 1850 eine besondere Zierform an den Häuserfassaden, die des Schlacken- und Scherbenputzes, welche man in Österreich ausschließlich im Flachgau findet.

Es waren beim Westbahnbau beschäftigte, italienische Wandermaurer, die diese Fassadenverzierungen aus den südlichen Gebieten der Monarchie in den Flachgau brachten. Die Zahl der Bauernhäuser, die an diese Modeströmung des ausgehenden 19. Jahrhunderts erinnern, geht zunehmend zurück. Leider kann man den Abriss dieser schwer zu renovierenden Bauernhöfe kaum aufhalten. So war es dem Salzburger Freilichtmuseum ein Anliegen, im Jahr 2004 zumindest den aktuellen Bestand zu dokumentieren und vielleicht so manchen Eigentümer durch Wissen darüber zum Erhalt zu bewegen. Angelika Stötzer hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem Museum diese Dokumentation durchgeführt.

Sie erstellte eine Datenbank - mit rund 1700 Fotos, Informationen der Besitzer sowie Beschreibungen der Fassaden - welche im Salzburger Freilichtmuseum archiviert ist. Die im Museum erhältliche Publikation „Das Gesicht des Hauses“ ist ein Auszug der Ergebnisse.

Der "Schlackenputz" ist eine kulturgeschichtliche Besonderheit des Salzburger Flachgaues und des angrenzenden Bayerns, welche den Übergang vom Holzbau zum Mauerbau begleitet und dokumentiert.

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