Selchtürl

Sie sehen hier das Selchtürl im russischen Kamin der Rainerkeusche Lu 22 im Salzburger Freilichtmuseum. Es befindet sich im Dachbodenbereich.

Das Selchen oder Räuchern ist eine Möglichkeit Fleisch haltbar zu machen, auch nach seiner Verarbeitung zu Würsten.

Solange die Häuser keinen Schornstein hatten, sondern der kalte Rauch frei durchs Dach abzog, hängte man das Selchfleisch an den Haken in den Rauch, wo es vier Wochen verblieb. Eine Vorbehandlung durch Suren war aber nötig, sonst wurde es zäh. Der Rauch durfte nicht zu heiß sein, da er sonst das Fett des Fleisches zum Schmelzen gebracht hätte.

Beim schliefbaren Kamin, der einen so großen Durchmesser hatte, dass der Rauchfangkehrer „durchschliefen“ konnte, hängte man das Fleisch einfach auf. Der viel engere Russische Kamin bedingte in größeren Höfen eine eigene Räucherkammer, die meist auf dem Dachboden neben dem Schornstein eingebaut wurde. Dort konnte mittels Blechschiebern der abgekühlte Rauch nach Bedarf eingeleitet werden. In der Rainerkeusche wohnten selten mehr als 5 Personen, so reichte es, wenn man sich ein Stück oder auch mehrere Stücke Fleisch oder Würste übereinander an dem Rädchen in den schmalen Kamin hängen konnte. Im 20. Jahrhundert ließ die Familie beim Nachbarn selchen.

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