Schrotköpfe

Der Hauserlstadel Lu 1 aus dem Lungau ist das älteste Gebäude im Freilichtmuseum. Der Stallbereich stammt von 1442, wie die Dendrochronologische Untersuchung ergab. Mittels der Jahresringe kann mit dieser Methode von einem Spezialisten das Schlägerungsdatum des Holzes festgestellt werden.

Bereits unser Museumsgründer Kurt Conrad – er erlebte die Möglichkeiten der Dendrochronogie leider nicht mehr – hat auf die abgehackten Balkenköpfe beim Hauserlstadel hingewiesen und sie aufgrund der archaischen Handwerkstechnik ins Spätmittelalter datiert. Säge war noch keine zur Verfügung, man hat das Bauholz mit Hacken behauen.

Der Blockbau prägte von der Bronzezeit (3000 bis 1200 v.Chr.) bis Mitte des 19. Jahrhunderts das Bauen in alpinen Regionen, so auch in Salzburg.

Die primäre Form des Blockbaues ist der Rundholzblockbau, dessen Wände aus runden, kaum zugerichteten Stämmen bestanden. Wollte man aber eine einigermaßen geschlossene Blockwand erreichen, so hackte man die Rundhölzer an ihren Enden etwas aus, wodurch ein Ineinandergreifen der Stämme und somit eine engere Verbindung der Wandhölzer untereinander erreicht wurde. Das sieht man auf dem Foto gut.

Die Kopfenden der Rundhölzer ließ man an den Eckverbindungen etwa 15 bis 20 cm über die Blockwände vorkragen, weshalb man von überkämmtem Blockbau spricht. Dies kann bei Rundhölzern, aber auch bei behauenen Kanthölzern praktiziert werden. Zur Versteifung brachte man Dübel zwischen den Rundhölzern an, die bei lockerer Bauweise auch sichtbar waren. Auf dem Foto sehen Sie den Hauserlstadel bei seiner Abtragung noch im Lungau. Natürlich können Sie diese besonderen Balkenköpfe auch wieder im Museum bewundern!

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