Reidstange

Im Giebelbereich über dem Balkon des Hiertlhauses Fl 12 sieht man eine Stange, die so manche Besucher an einen Galgen erinnert. Natürlich war es kein Galgen, sondern eine sogenannte „Reidstange“. Hier konnten größere Wäschestücke oder anderes Trockengut aufgehängt werden. Die Stange konnte man ausschwenken und der Wind hatte eine gute Angriffsfläche. Wenn die Sonne am dunklen Blockbau anstand, konnte es auch ganz schön warm werden, was für die Trocknung ideal war.

Die Balkone oder „Gänge“ wie sie einst bezeichnet wurden, waren nicht zur Erholung der Bewohner gedacht. Einerseits waren sie Schmuckstücke wie hier beim Hiertlhaus, aber die Hauptfunktion war etwas trocknen und für den Winter haltbar machen zu können, ob Kräuter, Apfelschalen, Pilze und dergleichen. Auch wenn Trockengut mit höherem Flüssigkeitsgehalt – wie Birnen oder Zwetschken - im Dörrbadl oder Backofen gedörrt werden mussten, so nützte man hier geschickt die wärmsten Plätze am Haus ob zum Trocknen von Wäsche oder von Lebensmitteln.

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