Lichtnischen

Auf diesem Foto sieht man den Buchnerstall aus Reicherting Fl 15, der unseren Knotzingerhof Fl 14 ergänzt. Er wurde 1866 errichtet. Bemerkenswert ist die gemauerte Stalldecke in der Art des „Böhmischen Kuppelgewölbes“. Dieses „Böhmische G´wölb“ verdrängte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts auf den Höfen wohlhabender Bauern sehr rasch die hölzernen Stalldecken. Für das Tür- und Fenstergewände, die Bodenplatten und für Brunnen- und Futtertröge wurde roter Marmor verwendet, was sehr mondän wirkt.

An der Wand im Hintergrund sieht man zwei Nischen, die auf den ersten Blick aussehen, wie wenn es zugemauerte Fenster wären. Dem war natürlich nicht so. Es handelt sich um Lichtnischen. Erst in den 1920er- oder 1930er-Jahren wurde der nördliche Flachgau elektrifiziert. Gerade im Winter war es stockdunkel im Stall und man half sich mit Stalllaternen und Ende des 19. Jahrhunderts mit Petroleumlampen weiter. Diese mussten so angebracht sein, dass sie von den Tieren keineswegs runtergestoßen werden können. Auch sollte die Umgebung nicht brennbar sein, weshalb sich Mauernischen am besten eigneten. Trotzdem gab eine Laterne nicht so viel Licht, wie wir es heute gewöhnt sind und gerade im Winter war es bei der Stallarbeit vermutlich fast dunkel.

 

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