Klachelschloss
Die meiste Zeit stand bei den Bauern die Haustüre offen. Es waren fast immer Leute da. Doch es gab Gelegenheiten, wo man sein Wohnhaus doch vor Eindringlichen schützen wollte, nicht nur nachts, auch wenn niemand anwesend war. Das erforderte allerdings ein Zusperren von außen. Nachts hätte man ja von innen einfach einen Riegel vorschieben können.
Ein Schloss beim Schmied anfertigen zu lassen war bis ins 19. Jahrhundert eine teure Sache, danach aber gang und gäbe. Eher wurde der Getreidekasten mit den Vorräten mit einem Schloss ausgestattet, als das Wohngebäude. Einige Bauern hatten ein sogenanntes „Klachelschloss“ selbst hergestelltes Holzschuberschloss. Mit einem einfach geschmiedeten Eisenstab, der sich im oberen Bereich in zwei Teile teilte und den man von außen durch ein Loch einführte, konnte man innen den Schuber oder Holzriegel an seinen hölzernen Zähnen vorschieben. Somit war das Haus von außen verschlossen. Das Ganze erforderte schon etwas Geschick. Natürlich konnte jeder, der so einen Eisenstab besaß, das Schloss auch wieder öffnen, aber Gelegenheitsdiebe wurden sicher abgehalten.
Im Freilichtmuseum sehen Sie beim Lärchenhof Po 8 und bei der Wurfalmhütte Pi 14 so ein Klachelschloss. Am Foto zeigen wir das Letztere.