Fertigteilhaus

Das Mauthaus Guttal Pi 29 war eine so genannte Nebenmautstelle an der Großglockner Hochalpenstraße und befand sich bei der Straßenabzweigung zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. In Guttal überprüfte der Mautner, ob in Heiligenblut die entsprechende Mautgebühr entrichtet worden war. Lange Zeit galt eine personenbezogene Maut. Da bei der Hauptmautstelle in Heiligenblut oft geschwindelt wurde, erfolgte in Guttal noch einmal eine Überprüfung der Personenanzahl.

Aber das Mauthaus kam auch ins Freilichtmuseum, weil es ein frühes Fertigteilhaus ist und eine Sparte repräsentiert, die bereits in den 1920er Jahren begonnen hatte. Es wurde 1935 von der auf Fertigteilbau spezialisierten Firma „Kawafag“ (Klosterneuburger Wagenfabrik) errichtet.

Das Holzbauunternehmen errichtete in der Zwischenkriegszeit über 2000 Häuser in Österreich, zählte damit zu den Pionieren der Fertighausindustrie in Österreich und war eine der bedeutendsten heimischen Firmen aus diesem Sektor. 1938 wurde das Unternehmen von den Nationalsozialisten „arisiert“ und ihr Direktor Heinz Fast aus Österreich vertrieben. Die meist kurz „Kawafag“ genannte Firma produzierte ihre Typenhäuser in einer enormen stilistischen Breite, arbeitete mit namhaften Architekten der damaligen Zeit zusammen und ist deshalb kulturgeschichtlich sehr interessant. So entstanden faszinierend moderne Strandhütten, aber auch schlichte Einfamilienhäuser oder große, rustikale Jagdhäuser und nicht zuletzt auch Baracken für Arbeiter. Leider sind nur mehr wenige Bauten erhalten. Ein ganz besonderer noch erhaltener Bau der Firma „Kawafag“ ist das „Strombad Kritzendorf“ an der Donau bei Klosterneuburg.

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