Bundwerk

…schrieb Erzbischof Hieronymus Colloredo in seiner „Allgemeinen Verordnung in Bausachen“ im Jahr 1795. So riet er dazu, den holzintensiven Blockbau durch die Bundwerkbauweise zu ersetzen. Wohnhäuser sollten wegen der Feuersgefahr überhaupt nur noch in Mauerbauweise errichtet werden.

Aber er rechnete nicht mit der Beharrlichkeit der traditionsbewussten Salzburger. Holz war nämlich kostengünstig und in ausreichender Menge vorhanden und es war leicht zu bearbeiten. Die Bundwerkbauweise erforderte auch besondere handwerkliche Fähigkeiten, einen Ständer- oder Blockbau konnte jeder Bauer selbst errichten. Trotzdem setzte sich hinter dem Haunsberg, ab Oberndorf Richtung Innviertel – dem Gebiet der Drei- und Vierseithöfe – im 19. Jahrhundert die Bundwerkbauweise für große Stadeln durch. Die Felder waren in dieser flachen Gegend viel größer, man brauchte mehr Platz für die Ernte und die Gerätschaften als in der hügeligen Gegend um die Stadt Salzburg und dem Seengebiet.

Das rautenförmige Gitterwerk wird bei der Bundwerkbauweise von Eichenholznägeln zusammengehalten, in deren Köpfe Löcher gebohrt sind, so dass sie neben ihrer statischen auch eine Schmuck- und Zierfunktion haben. Das Bundwerk trägt an der Innenseite eine stehende Schalung aus gehobelten Läden.

Im Freilichtmuseum sehen Sie die Bundwerkbauweise beim nachgebauten Riederstadel Fl 16 beim Knotzingerhof.

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