Brunnentrog
Im Buchnerstall, der im Museum den Stall des Dreiseithofes „Knotzinger“ darstellt, Fl 15, fällt ein Brunnentrog auf, bei dem aber kein Wasser dauerhaft fließt und wenn man genau hinsieht, wird man auch keinen Hahn zum Aufdrehen des Wassers finden.
Über Jahrhunderte trugen die Bauern mühsam Kübel für Kübel das Wasser in den Stall um die Tiere zu tränken. Der Buchnerbauer ließ sich Ende des 19. Jahrhunderts etwas einfallen, trotzdem er noch keine eigene Wasserleitung hatte. Dieser Brunnentrog ist nämlich mit dem Leierbrunnen unmittelbar neben dem Wohnhaus verbunden. Es konnte von dort Wasser direkt in den Stall gepumpt werden.
Der Leierbrunnen besteht aus zwei durch ein waagrechtes Holzrohr verbundene Holzsäulen, deren erste als Standrohr in das im Brunnenschacht gesammelte Grundwasser hinabreicht und einen hölzernen Schwengel besitzt, der den im Standrohr befindlichen Kolben auf- und abbewegt. Hiedurch wird das Wasser im Standrohr gehoben, bis es durch das „Brunnfötzl“ ausfließt und in Eimern zum Haus getragen werden kann. Wenn man das Ausflussrohr aber durch einen Holzzapfen verschließt, kann das Wasser durch das Verbindungsrohr in die zweite Holzsäule und durch eine unter dem Hofplatz verlegte Rohrleitung in den Rinderstall gepumpt werden.
Eine Innovation, die enorm viel tägliche Arbeit und Kraft sparte!