Häuser im Flachgau

Thanngütl oder Kirchpointgütl

Bergheim, 1736

Das Thanngütl ist ein typischer Flachgauer Einhof mit der üblichen Dreiteilung in Wohn-, Tennen- und Stallteil. Haustür und Fenster besitzen Gewände aus Adneter Marmor, aus dem auch das vor dem Haus verlegte Pflaster besteht. Die Mauern sind in Freskomalerei mit Ranken- und Rustikaornamenten verziert. Derzeit sind im Thanngütl die Museumsdirektion und -verwaltung untergebracht. Tennen- und Stallteil sind zu einer Eingangs- und Ausstellungshalle umfunktioniert.

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Hinterseemühle

Hintersee, 1828

Die Hinterseemühle ist im Blockbau gezimmert und hat ein steiles, mit Scharschindeln gedecktes Schopfdach, das bis über das Mühlrad reicht. An der Mühlradseite ist der Blockbau durch ein Mauerwerk aus Bachsteinen ersetzt, da das Holz durch das Spritzwasser verfaulte.

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Lohnergütl

Oberndorf / Bichlhaiden, 1666

Das Lohnergütl in seiner für den Flachgau typischen Dreiteilung in Wohn-, Tennen- und Stallteil stammt aus dem Jahr 1666. Um 1900 wurde der Stall gemauert und die Fenster wurden vergrößert. Die Inneneinrichtung stellt die Situation dieser Zeit dar.

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Wörndlhaus, Dorfkrämerei

Thalgau, 1825

Das Austraghaus des Wörndlgutes aus Thalgau ist ein Beispiel der vielen kleinen Austraghäuser des Flachgaus, in die sich die Altbauern nach der Hofübergabe zurückzogen. In der Stube des Austraghauses wurde im Freilichtmuseum eine alte Dorfkrämerei eingerichtet, wie sie bis vor wenigen Jahrzehnten in Salzburg noch anzutreffen waren. Die Dorfkrämerei wurde auch wieder in Betrieb genommen, so dass die Besucher wie in den 1950er-Jahren einkaufen können.

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Hiertl-Wohnhaus

Dorfbeuern, 1836 und älter

Dieses Wohnhaus zeichnet sich durch besondere Handwerkskunst in der Dachkonstruktion und in der Gestaltung der Balkone („Hausgänge“) aus. Bemerkenswert ist der Pferdestall, der in den Wohnteil integriert ist, was auf die hohe Wertschätzung dieses Haustieres durch den Bauern schließen lässt.

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Knotzinger-Wohnhaus

Lamprechtshausen / Knotzing, 1798

Dieses im Erdgeschoß gemauerte, im Obergeschoß in Blockbauweise gezimmerte Wohnhaus stammt von einem Dreiseithof im nördlichen Flachgau und zeigt den Wohlstand eines großen Bauernhofes. In einer Kammer des Erdgeschosses ist eine Sonntagskassa eingerichtet, wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts üblich waren, um die wenigen Geldgeschäfte der ländlichen Bevölkerung erledigen zu können. Der Knotzingerhof ist oft Schauplatz von Museumsveranstaltungen.

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Buchnerstall

Reicherting 1866

Im Inneren des Stalles ist die gemauerte Stalldecke in der Art des „Böhmischen Kuppelgewölbes“ bemerkenswert. Dieses „Böhmische G´wölb“ verdrängte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts auf den Höfen wohlhabender Bauern sehr rasch die hölzernen Stalldecken. Für das Tür- und Fenstergewände, die Bodenplatten und für Brunnen- und Futtertröge wurde roter Marmor verwendet.

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Riederstadel

Feldkirchen / Aich, 18./19. Jhdt.

Das „Bundwerk“ ist eine besonders reich und kunstvoll ausgeführte Variante der Ständerbauweise. Hierbei werden Holzpfosten („Ständer“) aufgestellt, die durch waagrechte und diagonale Verstrebungen zu einem Gerüst verbunden werden, das an der Innen- bzw. Außenseite mit Brettern verschalt ist. Eine Tenne, die zum Dreschen des Getreides und in der übrigen Zeit zum Abstellen von Fahrzeugen diente, teilt den Stadel in zwei annähernd gleich große Lagerräume. Im Museum wurde der Stadel als Veranstaltungsraum adaptiert.

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Brunnbauernkapelle

Lamprechtshausen / Schwerting, 1899

Vor gut 100 Jahren wurde diese Kapelle schon einmal übertragen und kam in den Besitz des Brunnbauern in Schwerting. Dieser und seine Nachkommen gaben der Kapelle das Aussehen, wie es nun im Freilichtmuseum wieder gezeigt wird: Der Altarraum ist durch ein gusseisernes Gitter abgetrennt, der Innenraum in starken Farben ausgemalt und mit Heiligenbildern, Votivgaben, Wallfahrtsandenken und den Kreuzwegstationen geschmückt.

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Bauernpeter-Wohnhaus

Nußdorf / Waidach, 1572

Dieses Wohnhaus des Bauernpetergutes in leichter Hanglange ist insofern bemerkenswert, als es durch eine traufseitige Haustür erschlossen wird (Querflurhaus). Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vergrößerten Fenster- und Raumhöhen wurden beim Wiederaufbau auf das alte Maß zurückgeführt. Im Bauernpeterhaus ist ein historischer Gendarmerieposten aus der Zeit um 1900 eingerichtet. Der Posten zeichnet ein getreues Bild von den ärmlichen Lebens- und Arbeitsumständen der Gendarmen.

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Rauchhaus Ederbauer

Köstendorf / Helming, 1642

Dieser Haustypus in der Flachgauer Baugruppe stellt die Grundform dar, die allen weiteren Gebäuden dieser Region zugrunde liegt. Das Wesen eines Rauchhauses besteht darin, dass es keinen Rauchfang besitzt. So muss sich der Rauch vom offenen Herd weg durch das hohe Vorhaus und weiter durch das über der Haustür ausgeschnittene Rauchfenster und durch das Schindeldach seinen Weg bahnen. Auf dem Bretterboden über dem Vorhaus stellte man die Getreidegarben vor dem Drusch auf, um sie durch den Rauch nachtrocknen zu lassen; ähnlich wurde der Rauch auch für das Selchen (Räuchern) von Fleisch genutzt.

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Zischkhäusl

Perwang, 18. Jhdt.

Ab dem 18. Jahrhundert wurden den Altbauern im zunehmenden Ausmaß eigene kleine „Austraghäuser“ errichtet, die alle Voraussetzungen erfüllten, um eine kleine Landwirtschaft mit ein, zwei Kühen zu führen. Der im nördlichen Flachgau übliche Ausdruck „Viertelhaus“ rührt daher, dass sich die Altbauern bei der Hofübergabe häufig den vierten Teil des Ertrages zur Altersversorgung zurückbehielten. Zuletzt stand dieses Kleinbauernhaus als Handwerkerhaus in Verwendung. Im Freilichtmuseum wurde darin eine Rechenmacherwerkstatt eingerichtet.

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Meindlhütte

Anthering, 1753

Da die Meindlhütte eine außergewöhnliche Kombination von Wagenhütte und Getreidekasten darstellt, wurde sie ins Freilichtmuseum übertragen. Die Meindlhütte besteht aus einem blockgezimmerten Obergeschoßspeicher, der auf einer Ständerbauhütte aufgesetzt ist. Das gesamte Erdgeschoß steht daher zur Unterbringung von Fahrzeugen zur Verfügung. Der Getreidekasten steht möglichst ungeziefersicher in der Höhe. Die Hütte besitzt ein steiles, mit 1753 datiertes Schopfdach und konnte daher sehr gut der Flachgauer Steildachgruppe rund um das Mesnerhaus zugeordnet werden.

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Mesnerhaus

Bergheim, 1677

Der Mesner hatte die Kirche zu versorgen, Glocken zu läuten, Orgel zu spielen und oftmals versah er auch den Lehrerdienst. Im Mesnerhaus aus Bergheim waren im Erdgeschoß Stube, Stübl, Kammer und Küche untergebracht, die nun als Ausstellungsräume dienen. Die Hälfte des Obergeschoßes nimmt die Schulklasse ein, in der bis 1889 Unterricht gehalten wurde. Da das Lehrergehalt sehr gering war, musste für den nötigen Lebensunterhalt der Familie nebenbei auch eine kleine Landwirtschaft betrieben werden. Der gesamte Wohnteil des Hauses ist in Blockbauweise gezimmert, der aber durch den Verputz im Erdgeschoß den Anschein eines Mauerwerkes hat. Der Stall ist aus dem für die Gegend typischen Stein gemauert und an der Außenseite in den Putzfugen mit Schlackestückchen verziert.

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Adamstadel

Schleedorf / Wallsberg, 1867

Die verbesserten Anbau- und Düngemethoden machten es in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts notwendig, neue Wirtschaftsgebäude mit genügend Lagerraum zu errichten. Aus dieser Zeit stammt auch der Adamstadel.

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Schmiedhaus

Berndorf / Reit, 18./19. Jhdt.

Das Schmiedhaus war ursprünglich ein Seitenflurhaus, welches im Lauf der Zeit zu einem Handwerkerhaus umgebaut wurde. Im Museum wird die Situation um 1943 gezeigt, als das Haus bereits mit Strom versorgt war. Der Originalzustand im Haus konnte bis zu kleinen Details wieder nachvollzogen werden. Ebenso konnte die Werkstatt originalgetreu eingerichtet werden, so wie sie der Schmied, der hier von 1937 bis 1960 gearbeitet hatte, zurückgelassen hatte.

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Feuerwehrzeugstätte

Hof bei Salzburg / Hinterschroffenau, 1925

Ab 1816, als Salzburg zu Österreich kam, wurden Feuerverhütung und -bekämpfung besonders gefördert. So entstanden auch in den kleinsten Ortschaften Feuerwehren. In dieser Zeugstätte konnten eine Feuerspritze untergestellt und im Turm die Schläuche zum Trocknen aufgehängt werden.

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Salettl

Kasern bei Salzburg, 1929

Das Salettl wurde im Frühjahr 1929 beim Jägerwirt in Kasern nördlich der Stadt Salzburg errichtet. In der warmen Jahreszeit, wenn der Gastgarten in Betrieb war, wurde auch das Salettl für die Gäste geöffnet. Im Freilichtmuseum wurde das Salettl zu einer Gaststätte adaptiert und der ehemalige Bierkeller zu einem Kellerstüberl umgebaut.

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Kegelbahn

Großgmain, 1930

Zu den volkstümlichsten Spielen zählt sicherlich das Kegelspiel, dessen Ursprünge sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Zuerst auf freien Plätzen gespielt, setzten sich die typischen Holzkegelbahnen etwa um 1800 vor allem bei Landgasthäusern durch. Die Kegelbahn des Freilichtmuseums ist am Eingang pavillonartig ausgebildet, am unteren Ende befindet sich eine Nische für den Kegelbuben.

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Landbrauerei

Dietersham, 1889

Wirtshausbrauereien waren noch im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Die Brauerei aus Palting war von 1889 bis 1900 in Betrieb. Eine Besonderheit stellt das hölzerne Kühlschiff dar. In einem Teil des Gärkellers wurde eine Ausstellung über das ländliche Brauwesen in Salzburg eingerichtet.

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Waschhäusel

Kothgumprechting / Seekirchen, 1922

Wäsche waschen erzeugte viel Wärme und Wasserdampf, so dass man nicht gerne im Wohnhaus wusch, sondern in den seit dem 19. Jahrhundert vertretenen Waschhäuseln.

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Hödlmooskalkofen

Hof bei Salzburg, ca 1916

Der Hödlmooskalkofen wurde im 1. Weltkrieg errichtet und war bis in die 1970er Jahre in Betrieb. Das Kalkbrennen war über Jahrhunderte ein bäuerlicher Nebenerwerb. Der Branntkalk selbst ist so alt wie die Mauertechnik und wurde von den Römern in unseren Breiten eingeführt.

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Salinenstadel

Bad Reichenhall, 1946

Der Stadel diente als Holzlager der Saline Bad Reichenhall und wurde auch „Triftstadel“ genannt. Der bayerische Salinenstadel wurde im Salzburger Freilichtmuseum als Depotgebäude für landwirtschaftliche Großgeräte wiedererrichtet. Das Obergeschoß dient als überdachter Jausenplatz.

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Bahnhof „Flachgau“

Salzburg / Gaisberg 1887/2010

Das Bahnhofsgebäude „Flachgau“ ist ein nach Originalplänen errichteter Nachbau der Haltestelle „Zistel-Alpe“ aus dem Jahr 1887. Der Originalbau wurde von 1887 bis 1928 als Haltestellengebäude der ehemaligen Zahnradbahn auf den Gaisberg genutzt. Nach der Stilllegung der Gaisbergbahn wurde das Gebäude für private Zwecke stark umgebaut und war für eine Übertragung in das Museum nicht mehr geeignet.

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