Kulturgut will erhalten bleiben

Wellness für die Häuser oder: Schädlingsbekämpfung

Wer kennt ihn nicht, den „Gemeinen Nagekäfer“, kurz Holzwurm genannt?

Seine Spuren finden sich unter Kästen, auf Holzböden, an Blockwänden. Und das auch im Freilichtmuseum. Hier findet er ein wahres Paradies – der Tisch ist quasi gedeckt für den kleinen Kerl bzw. seine Nachkommen. Zu finden ist er bevorzugt an feuchten und kühlen Standorten, die es in unseren unbewohnten, unbeheizten Häusern ausreichend gibt. Er liebt das Splintholz, wodurch er nahezu in allen wirtschaftlich wichtigen Nadel- und Laubholzarten in Europa vorkommt.

Nun haben wir im Museum eine hohe Verantwortung für das uns anvertraute Kulturgut. Unsere Sorge gilt dessen Erhaltung und Bewahrung. Konservatorisch eine große und umfassende Aufgabe, zu der heuer wieder die Schädlingsbekämpfung gehört. Dies betrifft aber nicht nur unser mobiles Inventar, sondern in besonderem Maße unsere Häuser, die genauso zum Sammlungsgut gehören.

Wie sehen die gesetzten Maßnahmen aus?

Bereits in den Jahren zuvor wurden ausgewählte Häuser von Holzschädlingen befreit. Heuer sind es die Almen, die Liesermühle und die Rainerkeusche. Dazu kommen umfangreiche Depotflächen im Bereich der Werkstatt. Eine vorübergehende weiträumige Absperrung hindert zwar am Besuch der Häuser, dient aber den reibungslosen Arbeitsabläufen.

Die jeweiligen Bauobjekte werden dann luftdicht komplett eingepackt. Christo lässt grüßen! Wiederverwertbare Folie, die in Bahnen aufgeteilt ist, wird hierzu verwendet. An den Bahnen können sich die Spezialisten der beauftragten Firma orientieren: ist alles gleichmäßig abgedeckt oder muss da oder dort nachgespannt werden. Je nach Außentemperatur dauert die Durchführung der Maßnahmen je Objekt zwischen zwei und fünf Tagen.

Was der Arbeit an den Gebäuden vorausgeht, ist das Absammeln u.U. vorhandener Fledermäuse. Deren Schutz liegt uns nämlich ebenso am Herzen wie unsere Sammlungsobjekte. Aus diesem Grund sind in der Nähe der Almen jetzt auch zwei Ultraschall-Mikrofone angebracht, um die Fledermäuse zu "beobachten". Interessantes Detail: alleine in der ersten Nacht wurden von einem Mikrofon rund 440 Fledermausbewegungen registriert.

 

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